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36 Jahre später trifft sie wieder auf ihre Jugendliebe

In meinem neuen Roman in Arbeit geht es um die Leiterin einer psychiatrischen Klinik im Kanton Zürich, die nach 36 verdammt langen und einsamen Jahren plötzlich wieder auf ihre einstige Jugendliebe trifft. Jack möchte unbedingt wieder an die damaligen Gefühle anknüpfen, beisst bei Tina aber auf Granit. Als sie herausfindet, dass Jack todkrank ist und nur noch wenige Monate zu leben hat, ändert sich alles. Schaffen sie es, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und das Jetzt und die Zukunft zu umarmen?

Titel

Für mich habe ich zwar einen Arbeitstitel festgelegt. Aber ich verzichte darauf, ihn bekanntzugeben, da sich der Buchtitel nochmal ändern kann.

Leseprobe

Tina setzte ihre zielgerichtete, steile Unterschrift unter den Brief, den Mia am Abend zuvor auf ihren Schreibtisch gelegt hatte.

Dr. med. Christina Villiger

Die Kirchturmuhr schlug Viertel vor neun. Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr, die ihr Jack vor 36 Jahren geschenkt hatte. All die Jahre hatte sie sie getragen wie einen Bußgürtel, um nie zu vergessen. Wenn sie doch nur seine Beweggründe hätte erfahren können. Allerdings hätte sie nicht vor, sich mit ihm zu versöhnen, sondern sie würde ihm die Hölle heißmachen und ihm das Unrecht zurückzahlen. Mit einem müden Knurren scheuchte sie die alten Erinnerungen weg, die wie ein tropfender Wasserhahn zu einem ärgerlichen, aber vertrauten Geräusch geworden waren. Jetzt stand Wichtigeres an.

Um neun Uhr wurde sie im Aufsichtsrat erwartet. Der ominöse Punkt 8: Personelle Veränderungen, zu dem sie keine weiteren Informationen erhalten hatte, gab ihr zu denken. Dabei geschah in der Klinik nichts, ohne dass sie es als Direktorin erfuhr.

Mit spitzen Fingern nahm sie die Brille ab, kramte in ihrer Schublade nach einem Brillenreinigungstuch und putzte sorgfältig die Gläser. Dann legte sie die Brille auf den Schreibtisch und massierte sich die Schläfen. Die Kopfschmerzen verschwanden nicht. Dennoch setzte sie sie wieder auf, strich sich eine widerspenstige Haarsträhne hinters Ohr, stand auf und zog den Kittel gerade. Nach einem weiteren Blick auf die Uhr dehnte sie den Nacken, straffte die Schultern und griff nach ihren Sitzungsakten.

Zielstrebig verließ sie ihr Büro und machte sich auf den Weg in den dritten Stock. Sie wusste genau, wie lange sie für die Strecke durch die nach starkem Reinigungsmittel riechenden Flure benötigte. Punkt neun musste sie den Türgriff hinunterdrücken. Immer noch grübelte sie über die Tagesordnung nach. Pflegefachkräfte, Hotel- und Reinigungspersonal liefen direkt über die Personalabteilung. Der Aufsichtsrat behandelte nur die Einstellung oder Entlassung von Ärzten, und da standen aktuell keine Veränderungen an.

Oder etwa doch? Wütend verdrängte sie das mulmige Gefühl im Bauch, das sich breitmachen wollte.

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